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Rucksack waschen und imprägnieren – So lebt dein Rucksack länger

Wer sich gerne in Outdoor-Abenteuer stürzt, lässt sich nicht vom Wetter abhalten. Solange Proviant und Ausrüstung unterwegs sicher vor feuchter Witterung und Nässe sind, lassen sich Ausflüge bei jedem Wetter genießen. Deshalb lohnt es sich, den Rucksack zu hegen und zu pflegen. Es kann sogar die eine oder andere Tour retten, den Rucksack regelmäßig zu waschen und gegebenenfalls auch den Rucksack zu imprägnieren.

Den Rucksack regelmäßig waschen: Das sind die Vorteile

Für das Wandern, Reisen und für Trekkingtouren gibt es viele unterschiedliche Rucksäcke. Diese sorgen mit ausreichend Volumen und passendem Tragesystem dafür, dass alles Wichtige zu jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung trocken und sicher transportiert wird. Der Rucksack ist allerdings dem Wetter direkt ausgesetzt. Sonne, Regen und Schnee, lassen ihn altern. Neue Rucksäcke sind den Witterungseinflüssen gut gewachsen, damit diese aber noch lange treue Dienste erweisen, sind regelmäßige Reinigung und Pflege wichtig.

Eine erlebnisreiche Tour hinterlässt viele unterschiedliche Spuren, die auf dem Rucksack nicht unbemerkt bleiben. Neben Erde und aufgewirbeltem Staub vom Fahrradfahren, kommt auch das ein oder andere Malheur dazu. Gelegentlich halten Flaschen und Brotdosen nicht ganz dicht und im Inneren verteilen sich Getränke und Essen. Obwohl der Rucksack nicht direkt auf der Haut liegt, bekommt er trotzdem Schweiß und Sonnencreme ab. Dieser anhaftende Schmutz dringt teilweise tiefer ein und greift das Material an. Weil auf den Touren so einiges zusammenkommt, ist es irgendwann nicht mehr ausreichend, nur stellenweise den Rucksack zu reinigen. Den Rucksack zu waschen entfernt neben Schmutz auch unangenehme Gerüche, was vor allem beim Zelten vorteilhaft ist. Den Rucksack zu waschen und das Material von tief eingedrungenem Schmutz zu befreien, erhöht außerdem dessen Nutzungsdauer deutlich.

Rucksack in die Waschmaschine stecken – ja oder nein?

Einen Rucksack – egal wie schmutzig er ist – bitte niemals in eine Waschmaschine geben! Das Material ist nicht flexibel genug, um dem Druck beim Schleudern standzuhalten und anschließend wieder in Form zu kommen. Das Schleudern beschädigt das Textilgewebe sowie die Beschichtung, wodurch die Wasserdichtigkeit verloren geht. Zudem sind reguläre Waschmittel zu aggressiv für das Material. Schnallen können außerdem in der Waschmaschine beschädigt werden. Umgekehrt können Schnallen ebenso die Waschmaschine beschädigen. Beim Rucksack solltest du auf Handwäsche setzen, dies erhöht die Langlebigkeit von Rucksack und Waschmaschine gleichermaßen.

Helfen Haushaltsmittel, den Rucksack zu reinigen?

Kaffeesatz ist im Haushalt ein beliebtes Mittel, weil er Gerüche bindet. Allerdings besitzt er keine reinigende Wirkung und schimmelt schnell. Essig ist ein effektives Mittel gegen Kalk. Dessen Säure greift aber die Beschichtung des Rucksacks an. Gängige Haushaltsmittel sind in der Regel zu scharfe Putzmittel und daher nicht empfehlenswert, um den Rucksack zu reinigen. Es sind zwar spezielle Textilreiniger erhältlich, Feinwaschmittel ist aber vollkommen ausreichend, um den Rucksack zu waschen.

Idealerweise wird Schmutz sofort beseitigt, damit er gar nicht erst eintrocknen und sich nicht festsetzen kann. Weil das aber nicht immer so einfach ist und auf mehrtägigen Touren schwer umsetzbar, hier ein paar hilfreiche Sofortmaßnahmen:

  • Ausgelaufene Flüssigkeit schnellstmöglich trocken tupfen.
  • Sichtbare Verschmutzungen mit feuchtem Tuch oder weicher Bürste zeitnah entfernen.
  • Essensreste und Spuren von Lebensmitteln frühzeitig beseitigen, damit diese nicht eintrocknen.
  • Eingetrocknetes auch unterwegs mit Wasser und Seife abwaschen.

Den Rucksack wenigstens grob zu reinigen, ist nach jedem Ausflug empfehlenswert, um das Material zu schonen. Sobald er aber unangenehm riecht, hilft nur noch, den Rucksack zu waschen. Spätestens wenn Schimmel erkennbar ist, ist es an der Zeit für eine gründliche Reinigung.

Bei welcher Temperatur den Rucksack waschen?

Um das Material zu schonen und einen guten Reinigungseffekt zu erzielen ist lauwarmes, also handwarmes Wasser genau richtig. Das sind etwa 30 bis 35 °C. Milde Temperaturen schonen das Material, sie sind aber bereits ausreichend, den Schmutz schnell aufzuweichen.

Den Rucksack richtig waschen – so geht es!

Den Rucksack zu waschen, ist eigentlich gar nicht so aufwendig. Es sollten aber ein paar Punkte beachtet werden, damit es später keine unangenehmen Überraschungen gibt. Der Rucksack sollte zunächst von sämtlichem Inhalt befreit werden. Darunter nicht nur Ausrüstungsgegenstände, sondern auch das Tragegestell. Ebenso Krümel und Flusen entfernen. Dafür gut ausschütteln und gegebenenfalls einen Handstaubsauger zu Hilfe nehmen. Wichtig ist, wirklich alle Taschen zu überprüfen, damit sich keine Taschentücher mehr im Rucksack befinden. Nach dem Waschen ist mehrfaches Ausspülen wichtig, damit keine Waschmittelrückstände zurückbleiben. Für die Pflege der Reißverschlüsse sorgt nach dem Trocknen etwas Silikonspray, weil diese dadurch gängiger werden.

Schritt für Schritt den Rucksack waschen:

  • Rucksack ausleeren und alle Taschen kontrollieren.
  • Groben Schmutz mit einer weichen Bürste oder einem Tuch entfernen.
  • Je nach Größe eine Schüssel oder die Badewanne mit lauwarmem Wasser und Feinwaschmittel füllen.
  • Den Rucksack einige Minuten einweichen lassen.
  • Anschließend innen sowie außen abwischen.
  • Die Polsterungen und Schaumstoffteile im Waschwasser mehrfach sanft ausdrücken.
  • Reißverschlüsse mit einer Zahnbürste oder einer Pinzette reinigen.
  • Den Rucksack mehrfach in klarem Wasser gründlich ausspülen, oder in der Dusche abbrausen.
  • Zuletzt vollständig trocknen lassen, eventuell mit Zeitungspapier ausstopfen.
  • Bei Bedarf Silikonspray auf die Reißverschlüsse geben, mehrfach öffnen und schließen, zuletzt mit einem Tuch abtupfen.

Den Rucksack richtig trocknen – Stockflecken vermeiden

Bei lang anhaltender Feuchtigkeit können sogar synthetische Materialien Schimmel ansetzen. Daher nach dem Waschen des Rucksacks dafür sorgen, dass er möglichst zügig und vollständig trocknet. Das verhindert Schimmel, Stockflecken sowie unangenehme Gerüche.

Der Rucksack nimmt beim Waschen ziemlich viel Wasser auf. Trotzdem keinesfalls den Rucksack in den Trockner geben. Auch nicht in der Nähe einer Heizung platzieren, nicht in die pralle Sonne legen und auch nicht mit dem Haartrockner nachhelfen. Das gründliche Trocknen benötigt einfach seine Zeit. Es gibt aber ein paar Tricks, den Rucksack möglichst schnell trocknen zu lassen.

Die Schaumstoffteile können Wasser wie ein Schwamm halten. Diese lassen sich oft aber einfach ausdrücken. Nach dem Waschen den Rucksack am besten luftig, optimalerweise draußen aufhängen. Wenn das nicht möglich ist, ihn in einem gut belüfteten Raum trocknen lassen. Damit das Wasser aus allen Seitentaschen herausfließen kann, verkehrt herum aufhängen, beispielsweise über der Badewanne oder einer Schüssel.

Rucksack imprägnieren – Schritt für Schritt

Bei einer mehrtägigen Wanderung möchte niemand feucht gewordene Ersatzklamotten aus dem Rucksack ziehen. Zwar hilft eine Regenhülle für den Rucksack dabei, das Eindringen von Regen zu vermeiden. Eine Imprägnierung schützt aber das Material des Rucksacks in vielerlei Hinsicht. Nachdem der Rucksack imprägniert wurde, bleibt weniger Schmutz am Material haften. Die Imprägnierung bildet eine Art Schutzschicht, wodurch die Fasern geschützt werden und weniger Abrieb ausgesetzt sind. Auch das synthetische Material des Rucksacks altert. Hauptsächlich ist es die Sonne, die das Material spröde werden lässt. Mit Imprägnierung sind auch die Fasern ein wenig vor Sonnenstrahlen geschützt. Allerdings belastet Imprägniermittel die Umwelt und sollte nur angewendet werden, wenn es wirklich nötig ist.

Es gibt unterschiedliche Mittel, die sich dafür eignen, einen Rucksack zu imprägnieren. Hauptsächlich wird zwischen flüssigen Imprägniermitteln und Imprägnierspray unterschieden. Weil Hersteller aber unterschiedliche Mittel auf den Markt bringen, solltest du dich immer an die spezielle Anleitung des verwendeten Mittels halten. Nur so ist gewährleistet, dass die Imprägnierung dichthält.

Damit das Imprägniermittel auch hält, was es verspricht, sollte es auf sauberes Material aufgebracht werden. Schmutzpartikel würden verhindern, dass sich eine durchgehende Imprägnierung bildet. Zuerst noch den Rucksack auf Beschädigungen überprüfen und benötigte Reparaturen im Vorfeld durchführen. Dann geht es los, den Rucksack zu imprägnieren:

  • Der Rucksack sollte sauber, optimalerweise gewaschen und vollständig trocken sein.
  • Das Imprägniermittel der Wahl genau nach Herstelleranleitung verwenden.
  • Flüssiges Imprägniermittel mit einem Schwamm vorsichtig und möglichst gleichmäßig aufbringen.
  • Imprägnierspray mit 15 cm Entfernung gleichmäßig aufsprühen und mit einem Tuch verteilen.
  • Das Imprägniermittel nach Anweisung des Herstellers einwirken lassen.
  • Dem Rucksack ausreichend Zeit zum Trocknen lassen, gegebenenfalls mehrere Stunden lang.
  • Imprägnierung überprüfen: Perlt das Wasser ab, ist das Imprägnieren gelungen. Zieht es ein, die Imprägnierung wiederholen.

Den Rucksack richtig lagern

Bevor der Rucksack nach dem Waschen in einem Schrank verschwindet, auf jeden Fall vollständig trocknen lassen. Wenn es noch eine Weile bis zur nächsten Tour dauert, den Rucksack trocken und an einem gut belüfteten Ort aufbewahren. Er sollte weder gefaltet, geknickt noch gequetscht werden. Je häufiger der Rucksack im Einsatz ist, desto schneller nutzt sich die Imprägnierung ab. Wenn der Rucksack bei jeder Witterung optimal vor Nässe geschützt sein soll, die Imprägnierung regelmäßig überprüfen und bei Bedarf erneuern.

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