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Wandern mit Baby: 9 wichtige Tipps

Ab wann kann man mit einem Baby wandern?

Erblickt ein neues Familienmitglied das Licht der Welt, ist zunächst einmal eine Erholungspause angesagt. Sobald sich aber die Mutter des Neugeborenen fit genug fühlt und es von Ärzten oder Hebammen keine Einwände gibt, spricht nichts gegen eine Wanderung.

Tatsächlich sind Babys von Geburt an daran angepasst, getragen zu werden. Ein Baby, welches hochgehoben wird, nimmt instinktiv die Anhock-Spreizhaltung ein. Die Anhock-Spreizhaltung ist ein angeborener Reflex, der es Eltern erleichtert, Babys auf der Hüfte zu tragen. Mit den angewinkelten und gespreizten Beinen bekommt es einen sicheren Halt an der Hüfte der Eltern. Durch den runden Rücken und der Beugung nach vorne bleibt es dicht am Körper.

Vor einer längeren Wanderung ist es empfehlenswert, zunächst ausgedehnte Spaziergänge zu machen. Wenn es sich für alle gut anfühlt, lassen sich diese langsam steigern. Dabei zeigt sich zum einen, wie viel Kraft eine Wanderung mit Baby kostet. Zum anderen richtet sich von nun an jeder Wanderausflug nach dem Schlaf-Rhythmus des Babys. Das ist für die Planung von Wanderrouten wichtig. Für eine längere Wanderung ist es hilfreich, die Wanderroute, die eigene Kondition sowie die Witterung einschätzen zu können. Ein guter Tipp ist, stets flexibel zu bleiben.

Wie kann man Babys gut transportieren?

Es gibt unterschiedliche Tragehilfen, um ein Baby mit auf Wanderschaft zu nehmen. Welche sich für den Ausflug am besten eignet, ist unter anderem abhängig von der Wanderroute.

In einem Kinderwagen lässt sich das Baby stets warm eingepackt vor sich her schieben. Allerdings sind die Hände nicht frei und die Mobilität ist doch etwas eingeschränkt. Dafür gibt es viel Stauraum, wodurch die Eltern das Gewicht von Kind, Proviant und Ausrüstung nicht selbst schultern müssen.

Ein Tragetuch eignet sich bereits für Neugeborene, denn hierdurch bleibt das Baby nah am Körper. Dabei ist wichtig, dass es die angeborene Anhock-Spreizhaltung einnehmen kann. Zudem sollte das Kind hiermit eine gute Stütze erhalten. Der Rücken darf nicht zusammensacken und der Nacken sollte gestützt sein.

Mit einer Kraxe tragen die Eltern das Kind auf dem Rücken. Hierbei sind die Hände frei, es ermöglicht den Blick auf die eigenen Füße und das Kind hat auch eine bessere Aussicht. Das Gewicht wird gut verteilt, allerdings ist die Kraxe erst einsetzbar, wenn das Baby selbstständig sitzen und den Kopf halten kann.

Eine gute Tragehilfe gibt dem Baby sicheren Halt. Außerdem sollte diese sich für längeres Tragen eignen. Nicht zu vergessen ist, dass der Partner oder die Partnerin ebenfalls mit der Trage gut zurechtkommen muss. Verteilt diese das Gewicht des Kindes gut, vermeidet es Schulter- oder Rückenschmerzen. Welche Tragehilfe sich am besten eignet, ist von mehreren Faktoren abhängig. Deshalb bei allen Varianten die Vor- und Nachteile abwägen. Welche Tragehilfe am besten zum Einsatz kommt, ist immer eine individuelle Entscheidung.

Wann ist eine Kraxe, eine Babytrage oder ein Kinderwagen sinnvoll?

Ab wann ist eine Kraxe empfehlenswert?

Ab einem Alter von etwa 6 bis 12 Monaten kann sich eine Kraxe für Wanderungen eignen. Hierbei handelt es sich um einen Tragerucksack, in dem das Kind aufrecht sitzt. Dieser sollte aber keinesfalls zu früh zum Einsatz kommen. Voraussetzung ist, dass das Baby über die Dauer der Wanderung selbstständig aus eigener Kraft sitzen und den Kopf halten kann. Weil es die Bewegungen des Trägers oder der Trägerin ausgleichen muss, braucht es regelmäßige Pausen. Außerdem kann es für das Baby schnell kühl werden, weil die Körperwärme von Mama oder Papa nicht wie in einem Tragetuch spürbar ist. Deshalb auch hier immer wieder kontrollieren, wie es dem Nachwuchs in der Kraxe geht. Für die Eltern ist ein Modell mit guter Rückenbelüftung angenehmer zu tragen. Im besten Fall lässt es sich zudem bequem auf- sowie absetzen. Unterschiedliche Modelle findest du auch in unserem Kraxen Test.

Je schwerer dein Kind wird, desto einfacher ist es, das Kind auf dem Rücken zu tragen, denn bei einer Kraxe liegt das Gewicht mehr auf den Hüften. Einsetzbar ist diese je nach Gewicht des Kindes bis etwa 3 oder 3,5 Jahre. In unwegsamem Gelände ist es obendrein sicherer, das Kind auf dem Rücken zu tragen, denn die freie Sicht auf den Boden gibt Trittsicherheit. Hierdurch ist auch eine Wanderung auf matschigen Wegen und über Stock und Stein möglich, dort wo mit einem Kinderwagen kein Durchkommen wäre. Eine Kraxe lohnt sich für sportliche Menschen, die auch querfeldein trittsicher unterwegs sind. Die Kraxe ist beispielsweise gut geeignet für einen Ausflug in die Berge. Dem Kind bietet sie einen besseren Ausblick und mehr Bewegungsfreiheit, gleichzeitig bietet eine Kraxe auch Raum für die übliche Ausstattung wie Windeltasche, Verpflegung und Ersatzkleidung.

Das ist bei einem Kinderwagen auf Wanderungen zu beachten

Ein Kinderwagen eignet sich für gemütliche und ausgedehnte Spaziergänge auf gut befestigten Wegen. Gute Bereifung und Federung machen den Ausflug angenehmer und ein Modell mit nur einem Vorderrad erleichtert die Lenkung. Je nach Modell ist dieser praktischerweise bereits gut ausgestattet. Er bietet oft einen guten Wetterschutz, besitzt viel Stauraum und kann für den Anfang sehr angenehm sein. Weil der Kinderwagen selbst allerdings sperrig sein kann, begrenzt sich die Auswahl an Wanderrouten auf einfach befahrbare Wege ohne steile Streckenabschnitte. Das sind wenig befahrene Straßen, Fußgängerwege oder Forstwege. Wenn das für die Eltern in Ordnung ist und es dem Baby darin nicht langweilig wird, kann der Kinderwagen für den Anfang eine gute Wahl sein.

Wissenswertes zum Tragetuch

Für den Anfang ist auch eine Bauchtrage oder ein Tragetuch empfehlenswert. Diese bieten mehr Flexibilität und es stehen deutlich mehr Routen zur Auswahl. Trotzdem solltest du auch hiermit zuerst auf leichten Routen starten, um dich langsam an die körperliche Belastung heranzutasten. Dabei bitte auch darauf achten, ob sich das Tragetuch für Neugeborene eignet. Ebenso ist es wichtig, regelmäßig zu kontrollieren, ob dein Baby möglicherweise schnell ins Schwitzen kommt. Um alles Wichtige mitnehmen zu können, empfiehlt sich ein zusätzlicher Rucksack. In einem Tragetuch freut sich das Baby über den Körperkontakt und die Körperwärme. Es fühlt sich geborgen und schläft dadurch auch schneller ein.



Welche Kleidung benötigt ein Baby beim Wandern?

Wer mit seinem Baby wandern geht, ist am besten für jedes Wetter vorbereitet. Auf jeden Fall sollte dein Baby grundsätzlich warm angezogen sein, denn das Baby könnte frieren, auch wenn die tragende Person ins Schwitzen kommt. Dafür immer eine warme Jacke und eine Überziehhose dabeihaben. In Wäldern ist es kühler und auf Bergen ist ein plötzlicher Wetterumschwung nicht selten. Deswegen auch bei strahlendem Sonnenschein immer Regenkleidung einpacken. Zwiebellook ist ein guter Tipp. Während der Wanderung solltest du am besten regelmäßig die Temperatur von deinem Baby prüfen, damit das Baby weder kalte Füße bekommt aber gleichzeitig auch nicht schwitzt. Kleidung zum Wechseln ist immer wichtig, falls mal etwas daneben geht oder ein Malheur passiert. Hierbei lohnt sich insbesondere Funktionskleidung oder Merinowolle statt Baumwolle, weil diese deutlich länger zum Trocknen benötigt.

Welche Schuhe benötigt ein Baby beim Wandern?

Für Neugeborene sind Schuhe zum Laufen noch nicht wichtig, jedoch sind warme Füße insbesondere in der kalten Jahreszeit wichtig, dafür gibt Baby Winterstiefel die man dem Baby sowohl in der Kraxe als auch in einer Trage gut anziehen kann. Bei trockenem Wetter und Rast auf einer Picknickdecke sind Wollsocken ausreichend. Wenn dein Baby schon läuft sind bei nasskaltem Wetter aber auch wasserfeste Überschuhe sinnvoll. Wenn das Baby größer, kräftiger und neugieriger wird, will es schnell vieles selbst erkunden. Grundsätzlich ist es gesund, viel barfuß zu laufen. Doch beim Wandern schützen Lauflernschuhe vor Kälte und vor spitzen Steinchen und Stöckchen, die sich auf Wiesen zwischen Grashalmen verstecken können. Am besten sind Schuhe aus weichem Material, welches zwar guten Halt bietet, aber dennoch flexibel ist. Nach der Wanderung zu Hause gerne wieder ausziehen, um barfuß zu laufen, damit der Nachwuchs wieder den Boden unter den Füßen spüren kann.

Wie lange kann man mit einem Baby wandern gehen?

Mit guter Ausstattung, guter Kondition und bei guter Witterung ist durchaus eine Wanderung von mehreren Stunden möglich. Am Anfang wird das Baby viel verschlafen. Währenddessen lässt sich mehr Strecke zurücklegen. Allerdings solltest du dich mit dem zusätzlichen Gewicht langsam an weitere Entfernungen herantasten. Sobald dein Baby aufmerksamer wird und sich erstaunt umschaut, bekommt es mehr von der Umwelt mit und hat auch mehr Spaß. Gleichzeitig wird es sich aber auch hin und wieder lautstark bemerkbar machen, wenn etwas nicht passt.

Kinder müssen die durch Wanderungen entstehenden Stöße mit ihrem Körper abfedern. Deshalb ist auch getragen zu werden auf Dauer anstrengend. Auch wenn das Baby selbst noch nicht viel laufen kann, sollte es jede Stunde oder alle 90 Minuten einmal raus aus der Tragehilfe, um sich bewegen, krabbeln, strampeln oder laufen zu können. Sobald der Nachwuchs aufmerksamer wird und selbst mehr von der Welt sehen möchte, werden die Touren wieder kürzer. Möchte das Kind kleine Abschnitte selber laufen, gibt es so viel Spannendes am Wegesrand zu entdecken, dass es nicht mehr so schnell vorwärtsgeht. Dann ist es vielleicht ratsam, mit kurzen Ausflügen weiterzumachen, um sich und den Nachwuchs nicht zu überfordern. Auch dann solltest du eine Trage oder Kraxe mitnehmen, damit es sich ausruhen und auch mal ein Nickerchen machen kann. Kondition, Ausdauer und Kraft steigern sich, wodurch auch wieder längere Touren möglich werden.

Bei guter Planung und regelmäßigen Pausen sind zwei, drei oder vier Stunden machbar, mit etwas mehr Erfahrung auch fünf oder sechs Stunden. Dennoch solltest du darauf achten bei jeder Wanderung flexibel zu bleiben und dich nach deinem Kind richten. Es sollte vor allem nie langweilig werden. Neben der Unterhaltung durch Kuscheltier oder Spielzeug kannst du auch gerne Geschichten erzählen. Das Sammeln von Nüssen und Kastanien, Blättern, Steinchen oder Tannenzapfen macht die Wanderung zu einem Naturerlebnis. In Bächen zu planschen, wird zum unvergesslichen Abenteuer. Es gibt noch einen Geheimtipp, der immer für gute Laune sorgt: singen und klatschen.

Welche Ausrüstung braucht man noch beim Wandern mit Baby?

Die Packliste ist unter anderem abhängig vom Alter des Babys. Grundsätzlich bedarf es an Verpflegung, wie Fläschchen oder Babybrei, dazu Lätzchen und Löffel und eventuell Flaschen- oder Breiwärmer. Ältere Babys trinken ggf. auch schon aus einer eigenen Kinder Trinkflasche. Dazu kommt die Wickeltasche, Windeln und Müllbeutel, um Letztere zu entsorgen. Gerne auch Spielzeug, Schnuller und eine Picknickdecke einpacken. Hat das Baby unterwegs ein Plüschtier oder Spielzeug in der Hand, kann man dieses gut an der Tragehilfe festbinden, um sicherzugehen, dass es nicht verloren geht. Darüber hinaus lohnt es sich, bei einer Kraxe einen Spiegel mitzunehmen, um im Handumdrehen nachsehen zu können, wie es dem Baby geht.

Vor der Tour stets versuchen, das Wetter einzuschätzen. Zarte Babyhaut braucht besonderen Schutz vor der Sonne. Die Sonnencreme sollte sich speziell für Kinder eignen. Zusätzlich eine Art Sonnenschirm, Sonnenhut oder Mütze verwenden und auch Sonnenschutz für die Arme und Beine nicht vergessen. Wenn den Eltern eine kühle Brise angenehm erfrischend vorkommt, könnte diese für das Baby sehr unangenehm sein. Aus diesem Grund benötigt das Baby Schutz vor Wind. Vor allem aber ist Schutz vor Kälte wichtig, weil es sich kaum bewegt. Regenschutz und Regenkleidung sind auf jeder Wanderung Pflicht. Für die Eltern können Wanderstöcke hilfreich sein, denn diese geben etwas mehr Trittsicherheit.

Wie hoch darf man Wandern?

Mit dünner Höhenluft kommen Babys nicht so gut zurecht. Bei unangenehmem Druck auf die Ohren macht sich das Baby schnell durch Schreien bemerkbar. Allerdings lässt sich das möglicherweise durch viele Trinkpausen verhindern, weil das Saugen an der Trinkflasche den Ohrendruck ausgleicht. Als grober Richtwert gilt, nicht höher als 2000 Höhenmeter. Es ist aber auch empfehlenswert, über die Route hinweg insgesamt nicht viele Höhenmeter zurückzulegen. Das ist für Kinder unter Umständen sehr unangenehm, was sich aber von Kind zu Kind unterscheidet.

Wie gelingt die Planung einer Wanderung mit Baby?

Die ersten Wanderungen sollten einfache bis mittelschwere Routen sein. Am besten zunächst bekannte Wanderwege vorziehen und viel Zeit und Pausen einplanen. Fahrt ihr zum Urlaub machen in eine andere Gegend, dann gerne bei der Touristeninformation erfragen, welche Routen sich mit Baby eignen. Vorab lohnt es sich, im Internet auf spezialisierten Portalen nach Wanderrouten zu suchen, um herauszufinden, ob sich diese für Kinderwagen eignen. Oft finden sich dazu auch Informationen auf den Webseiten der Region unter der Rubrik Tourismus. Dabei am besten gleich nach Einkehrmöglichkeiten schauen. Wenn es möglich ist, gerne wochentags wandern, weil dann weniger los ist.

Im Mittelpunkt der Wanderungen steht der Spaß. Daher immer darauf achten, wie es dem Nachwuchs geht und flexibel bleiben. Schon vor dem Losmarschieren solltest du überlegen, wie es dir gelingt, das Baby bei Laune zu halten. Trotzdem ist es auch Tagesform abhängig und es wird Tage geben, da soll es einfach nicht sein. Deshalb solltest du nicht die zurückgelegte Strecke als Maßstab für Erfolge nehmen, sondern dir das Ziel setzen, eine schöne Zeit miteinander zu verbringen.

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