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Wanderschuhe einlaufen: 7 Tipps für ein gutes Laufgefühl

Wandern ist jedes Mal ein unvergessliches Naturerlebnis. Frische Luft, erholsame Ruhe und eine schöne Aussicht lassen sich hierbei ausgiebig genießen. Damit eine schöne Erinnerung bleibt, ist gutes Schuhwerk wichtig, denn mit Blasen und Wunden wird eine Wandertour schnell eine Tortur. Wenn der Schuh drückt, droht durch die Schmerzen an den Füßen im schlimmsten Fall der Abbruch der Wanderung. Damit das nicht geschieht, solltest du neue Wanderschuhe stets einlaufen. Mit ein paar Tipps gelingt das besonders effektiv.

Warum müssen Wanderschuhe eingelaufen werden?

An Wanderschuhe werden höhere Ansprüche gestellt, als an Alltagsschuhe. Um wandertauglich zu sein, ist das Material deshalb deutlich robuster und fester. Je nach Hersteller und Schuhmarke gibt es neben unterschiedlichen Schuhgrößen auch Unterschiede in der Form. Breitere oder schmalere Modelle lassen an den Zehen oder der Ferse mal mehr, mal weniger Platz. Weil Füße individuell sind, lohnt es sich, diverse Schuhe anzuprobieren, um ein passendes Modell für sich selbst zu finden. Empfehlenswerte Modelle findest du z.B. in unserem Test für Wanderschuhe alternativ gibt es aber auch einen leichte Modelle im leichte Wanderschuhe Test.

Dennoch besteht auch bei passenden Wanderschuhen die Gefahr, dass die Muskulatur schnell ermüdet oder durch Reibung Blasen, Druckstellen und Wunden entstehen. Deshalb werden auch Wanderschuhe, die grundsätzlich gut passen, durch Einlaufen noch passender. Der Schuh weitet sich ein wenig, damit er auf längeren Touren nicht mehr drückt. Wenn der Schuh gut sitzt, machen die Bewegungen von Füßen und Beinen das Material flexibler und anschmiegsamer. Wer neue Schuhe vor der nächsten Wanderung richtig einläuft, bekommt spürbar mehr Komfort.

Wie werden Wanderschuhe eingelaufen?

Damit der passende Schuh sich dem Fuß individuell anpasst, bedarf es etwas Zeit. Empfehlenswert ist das Einlaufen in Etappen, um die Füße für eine Wanderung zu wappnen. Auch wenn es etwas länger dauert, ist das nicht wirklich zeitaufwendig, denn das Einlaufen funktioniert Schritt für Schritt ganz nebenbei. Wichtig hierbei ist es, die Schuhe stets richtig zu tragen. Am besten von Anfang an ein paar Kleinigkeiten beachten, das erzielt die bestmögliche Wirkung. Wanderschuhe richtig einzulaufen bedeutet, diese schrittweise einzulaufen.

Als Erstes die Wandersocken anziehen, die auch bei der Wanderung getragen werden. Zum Einlaufen die Wanderstiefel nicht zu fest schnüren. Sind die Füße warm gelaufen, dann gerne noch einmal die Schnürsenkel fester nachschnüren. Am besten solltest du die neuen Schuhe ein paar Stunden zu Hause im Alltag tragen. Die Füße gewöhnen sich dadurch an die Schuhe. Wenn es stundenweise problemlos funktioniert, kannst du diese einen vollständigen Tag lang anziehen. Wenn auch hierbei keine Druckstellen auffallen, folgen längere Spaziergänge. Anschließend kannst du kurze Wanderungen unternehmen, bei denen das Gelände nach und nach unwegsamer und steiler werden darf. Gibt es weiterhin keine Druckstellen oder Blasen, dann steht eine rund 10 bis 15 km lange Wanderung an, bestenfalls mit unterschiedlichem Gelände. Wenn diese gut verläuft, sind die Schuhe gut eingelaufen.



Wie lange muss man Wanderschuhe einlaufen?

Je härter und robuster das Material, desto länger dauert das Einlaufen. Wer sich aber ein paar Tage Zeit nimmt, kann von Anfang an die neuen Wanderschuhe richtig einlaufen. Dafür solltest du deine neuen Schuhe zunächst nur stundenweise anziehen und dich langsam bis hin zu Tagestouren steigern. Nach jeder Steigerung solltest du deinen Füßen einen Tag Pause gönnen, denn so verhinderst du, dass du deinen Füßen zu viel zuzumutest. Bei jeder Tour sollte es stets die Möglichkeit geben, diese abzubrechen, falls die Belastung für die Füße zu groß wird. Wie lange es dauert, Schuhe einzulaufen, ist unter anderem davon abhängig, aus welchem Material diese bestehen.

Wanderschuhe aus Leder

Leder passt sich genauer der Fußform an und ist anschmiegsamer. Dafür müssen Lederschuhe allerdings etwas länger eingelaufen werden. Durch Wasser wird das Leder weich und passt sich ein wenig schneller an die Füße an. Daher solltest du wenn möglich mit wasserdichten Lederschuhen durch eine Wiese mit Morgentau, Pfützen oder durch Bäche spazieren. Anschließend kannst du mit den nassen Wanderschuhen aus Leder einfach eine Weile damit weiterlaufen.

Synthetische Schuhe

Synthetisches Material passt sich weniger eng an die eigene Fußform an und ist deshalb etwas schneller eingelaufen. Das Material ist und bleibt aber starrer. Wenn der Wanderschuh nach wenigen Tagen sitzt, passt, nicht wackelt und keine Reibung oder Druckstellen entstehen, gibt es durch das Einlaufen bequem sitzende Wanderschuhe.

Wie müssen Wanderschuhe sitzen?

Je nach Tour lohnt es sich, einen speziell dafür geeigneten Wanderschuh auszuwählen. Das sind je nach Vorhaben beispielsweise Leichtwanderschuhe, Trekkingstiefel oder steigeisenfeste Bergstiefel. Alle unterschiedlichen Wanderschuhe besitzen besondere Eigenschaften, die für ihren Einsatzzweck vorteilhaft sind. Wer aber beispielsweise mit Bergstiefeln eine einfache Wanderung unternimmt, bekommt schnell dessen Nachteile zu spüren. Allgemein teilen viele Hersteller ihre Wanderschuhe in die Kategorien von A bis D ein.

Kategorie A: Hier finden sich leichte, flexible Wanderschuhe für bequemes Laufen auf einfachen Wanderwegen.
Kategorie B: Hierunter fallen Trekkingstiefel mit mehr Stabilität für befestigte Wege und für Bergwanderungen.
Kategorie C: Diese Wanderschuhe eignen sich für Trekkingtouren und für den Einsatz bis ins Hochgebirge. Hierzu gehören Bergstiefel mit hohem Schaft, die wenig Flexibilität, aber viel Stabilität bieten.
Kategorie D: Zu dieser Kategorie gehören die schwersten Schuhe mit hoher Stabilität. Diese kommen zum Einsatz im Hochgebirge, auf Gletschern, sind geeignet zum Klettern und finden Einsatz als Expeditionsstiefel.

Zusätzlich gibt es Kategorien dazwischen und viele weitere Bezeichnungen für Wanderschuhe. Für Flachland, Berge oder Wüsten gibt es besondere Modelle. Um also einen gut sitzenden Wanderschuh zu finden, das Modell stets mit Blick auf die Wanderung aussuchen.

Wie groß sollten Wanderschuhe sein?

Beim Schuh einlaufen, ist ein gut sitzender Schuh die wichtigste Voraussetzung. Neben der Schuhgröße sind Schuhbreite und Schuhform wichtig. Weil Hersteller Wanderschuhe in unterschiedlichen Schnitten anbieten, ist das Angebot relativ groß.

Die reguläre Schuhgröße ist bei der Wahl von Wanderschuhen zunächst ein guter Richtwert. Bei allen Wanderschuhen gibt es allerdings geringe Abweichungen in Breite und Form. Manche haben ein breiteres Fußbett, andere sind schmaler. Daher solltest du alle Wanderstiefel stets eine Nummer kleiner und eine Nummer größer anprobieren. Die passende Größe lässt sich im Vergleich erspüren. Es ist auch möglich den linken Fuß in eine kleinere Größe als den rechten zu stecken. Beim Ausprobieren gibt es dann den direkten Vergleich. Kommen dicke Wandersocken zum Einsatz, kann eine Nummer größer sinnvoll sein.

Die Zehen dürfen vorne nicht anstoßen. Gerne die Einlegesohle herausnehmen und daraufstellen. Optimalerweise ist von den Zehen bis zur Spitze etwa noch eine Daumenbreite Platz. In der Breite sollte nichts drücken und der Fuß sollte auch nicht hin und her rutschen. Gleiches gilt für die Ferse, auch hier sollte nichts drücken und der Schuh nicht von der Ferse rutschen. Am besten probierst du neue Wanderschuhe erst abends an, denn die Füße sind nach einem Tag auf den Beinen tatsächlich etwas größer als morgens.

Wie sollten Wanderschuhe geschnürt werden?

Die meisten schnüren ihre Schuhe nebenbei, ohne darüber nachzudenken. Es ist aber erwähnenswert, dass sich mit diversen Schnürtechniken, wie der Flaschenzugtechnik, der Parallelschnürung, oder anderen Schnürtechniken, unterschiedliche Effekte erzielen lassen. Mit entsprechender Schnürung lässt sich bergauf mehr Beweglichkeit gewinnen und bergab mehr Stabilität. Wanderschuhe einlaufen gelingt ebenfalls effektiver, wenn bei der Anprobe und dem Einlaufen stets auf die Schnürung geachtet wird.

Am einfachsten im Sitzen die Ferse in den Boden drücken oder mit der Ferse gegen den Boden klopfen, um den Fuß im Schuh in die richtige Position zu bringen. Die Zunge sollte mittig platziert sein. Diese lässt sich entweder mit unterschiedlicher Schnürung, mit einer Lasche oder einem Haken in Position halten. Für das Anprobieren und Einlaufen ist es zunächst nur wichtig, die Wanderschuhe nicht zu fest zuschnüren. Weil sich aufgrund der Wärme das Material etwas weitet, gerne nach einer halben Stunde noch mal schnüren. Gegebenenfalls im Laufe des Tragens noch einmal etwas nachziehen. Mit einer guten Schnürung sitzt der Schuh dann perfekt am Fuß.

Wanderschuhe einlaufen: Welche Socken verwenden?

Bequeme, passende und rutschfeste Socken sind ebenso wichtig, wie die Wanderschuhe selbst. Wandersocken gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Diese sind dick und weich, schützen vor Reibung und federn den Druck durch das Schuhwerk ab. Vorteilhaft sind beispielsweise Verstärkungen an der Ferse sowie ein Zehenbereich ohne Naht. Wandersocken sollten gut passen und für angenehmes Klima sorgen. Finden sich Polsterungen an den Zehen und der Ferse, reduzieren sie an diesen Stellen die Reibung spürbar. Sehr gut Wandersocken findest du in unserem Wandersocken Test.

Welche Socken auch immer bei der Wanderung zum Einsatz kommen, genau diese sollten auch bei der Anprobe von neuen Wanderschuhen angezogen werden. In jedem Fall sollten diese über den Schaft hinaus reichen. Das Material der Socken ist entweder Kunstfaser, Merinowolle oder Mischgewebe. Die Socken sollten die Feuchtigkeit nicht nur aufnehmen, sondern vom Fuß wegtransportieren. Dadurch sorgen sie für ein trockenes Gefühl und verhindern das Scheuern an der Haut.

Wanderschuhe einlaufen – Das sollte man auf keinen Fall tun

Das bewusste Anziehen von Wanderschuhen sollte nie vernachlässigt werden. Nur dann, wenn alles gut sitzt, sind die Füße gut geschützt. Deshalb solltest du jedes Mal beim Anziehen der Schuhe darauf achten, dass deine Socken keine Falten werfen und die Zunge sollte nicht schief, sondern stets mittig liegen.

Grundsätzlich stimmt es, dass Feuchtigkeit das Material weicher werden lässt, sodass es sich leichter anpasst. Wasser kann daher helfen, das Einlaufen zu beschleunigen. Andere Mittel mit Fremdstoffen können dem Material allerdings schaden. Fette eignen sich beispielsweise zum Pflegen oder Imprägnieren, sie eignen sich aber nicht, um Wanderschuhe passender zu machen. Zudem ist davon abzuraten, Alkohol oder sonstige Hausmittel zu verwenden. Die Schuhe über Nacht zu tragen ist ebenso wenig empfehlenswert, wie in die Schuhe zu urinieren und dann anzuziehen. Davon abgesehen, dass vieles davon schädlich für das Material ist, ist vieles davon auch außerordentlich unangenehm.

Das hilft, wenn Schuhe einlaufen nicht ausreicht

Empfehlenswert ist zuerst, verschiedene Schnürtechniken auszuprobieren. Falls die Schuhe auch nach dem Einlaufen immer noch zu eng sitzen sollten, lassen sie sich zu Hause entweder mit einem Schuhspanner oder professionell von einem Schuster um ein paar wenige Millimeter weiten. Manchmal hilft es bereits, die vorhandene Einlegesohle gegen eine flexiblere auszutauschen und dadurch den Druck zu verringern. Insbesondere die Wander Einlegesohlen von Currex sind sehr empfehlenswert. Manche schwören darauf, unter der Wandersocke zusätzlich eine dünne Socke zu tragen, um Blasen sicher zu vermeiden.

Es lohnt sich auch, einen genauen Blick auf die Füße selbst zu werfen. Die Fußpflege ist nicht zu unterschätzen, denn trockene und rissige Haut lässt sich vermeiden. Den Füßen lässt sich zum Beispiel etwas Gutes tun, indem sie mit Hirschtalg eingecremt werden. Das macht die Haut geschmeidig. Auch die Nägel zu stutzen und Hornhaut zu entfernen, kann Beschwerden lindern. Empfindliche Stellen gegebenenfalls schon beim Einlaufen mit Tape oder Blasenpads schützen. Blasenpads verringern Reibung, kühlen und verteilen den Druck. Vor der Wandertour hilft es die empfindlichsten Stellen mit Vaseline einzucremen, denn so beugst du ebenfalls Blasen vor. Für die allgemeine Gesundheit der Füße sind Fußbäder, Fußmassagen und Fußgymnastik zu empfehlen, um die Durchblutung zu verbessern. Wer die Muskulatur in den Füßen stärken möchte, läuft so viel wie möglich barfuß.

Wenn jedoch keiner dieser Tipps hilft, hilft nur eine individuelle Fachberatung bei einem Schuhspezialisten deines Vertrauens oder ein neuer Schuh.

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