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Was tun gegen Blasen? Blasen am Fuß richtig behandeln und vorbeugen

Drückt der Schuh und ist die Reibung auf der Haut zu groß, kann sich die obere Hautschicht ablösen. Dann fließt Flüssigkeit aus dem Gewebe in den Hohlraum zwischen den Hautschichten hinein. Die so entstehende Blase wirkt wie ein Schutzkissen für die darunter liegende Hautschicht. Doch das ist häufig mit Schmerzen verbunden. Damit eine Blase am Fuß nicht zum Abbruch einer Wandertour führt, findet sich nachfolgend alles Wissenswerte rund ums Thema Blasen behandeln und Blasen vorbeugen.

Blase richtig behandeln: Schützen oder aufstechen

Blasen an den Füßen sind nicht nur schmerzhaft. Eine falsch behandelte oder offene Blase erhöht das Risiko für Infektionen. Vor allem im feuchtwarmen Milieu im Schuh können sich eingedrungene Bakterien und Keime schnell ausbreiten. Es ist zwar äußerst selten, doch es gibt Fälle, bei denen sich offene Blasen nicht nur entzündeten, sondern sogar zu einer lebensbedrohlichen Sepsis führten. Deshalb ist es wichtig, Blasen richtig zu behandeln und bestenfalls Blasen vorzubeugen.

Die Blase am Fuß schützen – Das bewirken Blasenpflaster

Unterwegs besteht nicht immer die Möglichkeit, unter sterilen Bedingungen eine Blase zu behandeln. Dann ist es ratsam, die Blase mit Pflaster, Tape oder einem speziellen Blasenpflaster zu schützen.

  • Ein handelsübliches Pflaster reduziert die Reibung.
  • Sollte die Blase aufgehen, schützt es vor möglicher Verschmutzung der offenen Stelle.
  • Ein spezielles Blasenpflaster bietet durch Gel ein kleines Polster und lindert den Schmerz.
  • Dieses übernimmt die Funktion der Blase, indem es einen Puffer zwischen der Haut und dem Druck bildet.
  • Gleichzeitig halten Blasenpflaster die Wunde feucht und fördern dadurch die Wundheilung.
  • Vor dem Aufbringen eines Pflasters zuerst die Stelle reinigen und bestenfalls desinfizieren.
  • Das Blasenpflaster mittig platzieren und glatt streichen, damit keine Blasen oder Falten entstehen.
  • Bei starker Belastung zusätzlich mit robustem Sporttape fixieren.
  • Einfache Pflaster sind täglich zu wechseln, während Blasenpflaster darauf bleiben können, bis die Wunde verheilt ist, oder diese von alleine abfallen.

Blasen behandeln durch Aufstechen – Das letzte Mittel der Wahl

Blasen lösen Schmerzen aus, weil die Gewebsflüssigkeit auf Nervenenden drückt. Wenn kein Blasenpflaster mehr helfen kann, und die Schmerzen das Weiterkommen unmöglich machen, besteht die Möglichkeit, die Blase aufzustechen. Bei der Frage, die Blase aufzustechen, oder nicht, scheiden sich allerdings die Geister. Einerseits lindert es den Schmerz sofort. Andererseits entsteht beim Aufstechen eine Öffnung in der schützenden Hautbarriere. Dadurch steigt das Risiko von einer Infektion, die noch schmerzhafter sein kann, als die Blase es war. Deshalb nur dann eine Blase aufstechen, wenn kein Weg daran vorbeiführt.

  • Hierfür im Idealfall eine sterile Einwegnadel aus der Apotheke verwenden.
  • Andernfalls eine saubere Nadel mit Alkohol desinfizieren, oder mit einem Feuerzeug erhitzen.
  • Vorsichtig an der Seite ein kleines Loch hineinstechen, damit die Blasenhaut intakt bleibt.
  • Je kleiner die Öffnung in der Blase, desto kleiner die Eintrittsstelle für Keime und Bakterien.
  • Mit einer sterilen Kompresse leichten Druck auf die Blase geben, damit die Flüssigkeit abfließt.
  • Anschließend die Blasenhaut etwas antrocknen lassen, damit sie eine Schutzschicht für die darunterliegende Hautschicht bildet.
  • Wenn möglich, die Stelle der offenen Blase desinfizieren.
  • Dann ein Pflaster darauf geben, das mindestens einmal täglich gewechselt wird.
  • Alternative ist ein Blasenpflaster, das mehrere Tage darauf bleiben kann, sofern sich die Stelle nicht entzündet.

Eine offene Blase behandeln

Die Blasenhaut ist eine Schutzschicht, die nicht entfernt werden sollte. Darunter befindet sich eine junge, zarte Hautschicht, die deutlich schmerzempfindlicher ist. Liegt diese Hautschicht darunter aber frei, weil die Blasenhaut großflächig gerissen ist, kann das ebenfalls wie die Blase selbst ziemlich schmerzhaft sein. Bei einer offenen Blase deshalb wie folgt vorgehen:

  • Keine Salben oder Cremes verwenden, da diese ein Nährboden für Bakterien sind.
  • Die offene Blase mit Wunddesinfektionsmittel desinfizieren.
  • Ein Pflaster, besser noch ein Blasenpflaster verwenden, weil dieses nicht mit der nässenden Wunde verklebt.
  • Abends den Füßen viel Luft gönnen, damit sie gut trocknen.

Blasen vorbeugen, ist die beste Lösung

Im besten Fall entsteht beim Wandern erst gar keine Blase. Das lässt sich zwar nicht immer vermeiden, es gibt aber viele Möglichkeiten, um Blasen vorzubeugen.

Passendes Schuhwerk

Sitzen Schuhe zu eng, entstehen Druckstellen, sitzen sie zu locker, entsteht mehr Reibung. Deshalb darauf achten, dass die Schuhe gut passen.

Schuhe einlaufen

Bevor es auf Tour geht, neue Wanderschuhe unbedingt einlaufen. Dabei langsam anfangen und mehrere Tage Zeit nehmen, um nicht hierdurch Blasen zu bekommen.

Wandersocken tragen

Spezielle Wandersocken oder Trekkingsocken besitzen genau dort Verstärkungen, wo Druck und Reibung am größten sind. Alternativ zwei Paar Socken übereinander tragen. Diese sollten nicht zu groß sein, um keine Falten zu werfen, aber auch nicht zu eng sitzen.

Blasen vorbeugend behandeln

Erstes Anzeichen von Blasen ist ein brennendes Gefühl. Wenn durch Reibung und Druck bereits eine Rötung auf der Haut entsteht, gerne direkt mit einem Pflaster abkleben. Es lassen sich auch Tapes verwenden, um die Reibung auf der Haut zu stoppen. Gibt es bekannte Problemstellen, können diese schon vor einer Wanderung zum Schutz mit Tape abgeklebt werden.

Blasen an den Füßen – Häufig gestellte Fragen

Gibt es Hausmittel, um Blasen zu behandeln?

Um Blasen zu behandeln, finden sich Anwendungsmöglichkeiten von Teebaumöl, Ringelblumensalbe, Aloe vera und vieles mehr. Auch wenn diese Hausmittel durchaus positive Effekte haben können. Für unterwegs sind Pflaster, Tape und Wunddesinfektionsmittel die einfachste Lösung.

Blasen behandeln durch Aufstechen oder abheilen lassen?

Kleinere Blasen besser nicht aufstechen, da eine geschlossene Blase der beste Schutz vor Infektionen ist. Wenn möglich, die Füße hochlegen und dem Körper die Heilung überlassen. Nur wenn es nicht anders geht, unter sterilen Bedingungen eine Blase aufstechen. Das Aufstechen bringt sofortige Linderung beim Druckschmerz. Es birgt aber die Gefahr, dass Bakterien eintreten und eine Entzündung hervorrufen, die alles verschlimmert. Wer unterwegs ist, sollte daher auf Blasenpflaster zurückgreifen.

Wie lange dauert es, bis eine offene Blase heilt?

Je tiefer die Blase in den Hautschichten liegt, desto schmerzhafter ist sie und benötigt auch umso länger zum Heilen. Wenn sich die Stelle entzündet, dauert es noch länger. Kleine Blasen heilen in der Regel aber problemlos bereits innerhalb weniger Tage.

Die Blase am Fuß pocht, was bedeutet das?

Wenn eine Blase entsteht, kann die betroffene Stelle zudem geschwollen sein. Um wunde Stellen zu reparieren, leitet der Körper über das Blut Substanzen dorthin, um die Wunde zu schließen und eingedrungene Keime abzuwehren. Deshalb steigt die Durchblutung, wodurch es pocht. Das ist zunächst eine normale Reaktion. Es kommt darauf an, wie sich die betroffene Stelle weiter entwickelt. Wenn sich allerdings keine Heilung, sondern eine Verschlechterung einstellt, unbedingt ärztlichen Rat einholen. Deshalb die Heilung von Blasen im Blick behalten.

Die Blase am Fuß juckt, was kann das sein?

Ist die Blase offen und die Blasenhaut trocknet an, wird diese fest. Durch Bewegungen entsteht dann eine leichte Reibung, die zu einem Juckreiz führen kann. Auch der Heilungsprozess an sich kann einen Juckreiz hervorrufen.

Offene Blase behandeln: Pflaster verwenden oder an der Luft heilen lassen?

Ein Pflaster schützt die empfindliche junge Haut unter der offenen Blase. Luft an die Stelle kommen zu lassen, kann die Heilung aber fördern. Deshalb gerne beim Entfernen des alten Pflasters erst eine Weile offenlassen, bevor ein frisches Pflaster auf die offene Blase kommt.

Wann sollte ich zum Arzt, um eine Blase zu behandeln?

Normalerweise heilt eine Blase am Fuß ohne Probleme von alleine. Ärztlicher Rat ist dann gefragt, wenn:

  • die Schmerzen zunehmen
  • über die Blase hinaus eine deutliche Rötung und Wärmeentwicklung entsteht
  • die Stelle stark anschwillt
  • die Blase sich immer wieder mit Flüssigkeit füllt
  • Blasen ohne erkennbaren Grund wiederkehren
  • trübe, eitrige oder unangenehm riechende Flüssigkeit austritt
  • Diabetes diagnostiziert ist
  • sich sehr große Blasen am Fuß gebildet haben
  • die Blase nicht von selbst heilt

Zusammengefasst: Blase behandeln und Blasen vorbeugen

Auf abgelegenen Pfaden ist es wichtig, immer auf Nummer sicher zu gehen und lieber eine vorsichtige Entscheidung zu treffen. Eine Blase am Fuß kann zu schmerzhaft sein, um weiterzugehen. Eine Entzündung durch eine falsch behandelte Blase kann aber alles verschlimmern. Mit passendem und eingelaufenem Schuhwerk sowie Wandersocken Blasen vorzubeugen, ist die beste Lösung. Grundsätzlich gilt, ein gepflegter Fuß bewahrt die Wanderlust!

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