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Laugavegur Trail: 3 Tage Fernwandern in Island

Der Laugavegur ist ein Fernwanderweg im Süden von Island. Für viele gehört dieser Trail zu einem der schönsten Trekking Abenteuer auf unserem Planeten, weil man in wenigen Tagen durch sehr unterschiedliche Vegetationen läuft. Hier möchte ich einmal meine Erfahrungen mit dir teilen.

Das Wichtigste zum Laugavegur

  • Den Laugavegur Trail kann man am besten im Zeitraum Juni bis September gehen
  • Außerhalb der Saison sind keine Hütten bewirtschaftet
  • Insgesamt läuft man 52 km in drei Tagen
  • Mann kann den Trail sehr gut um 28 km über den Fimmvörðuháls Pass verlängern

Anreise zum Laugavegur

Am einfachsten ist die Anreise per Flugzeug zum Flughafen Kevlavik nahe Reykjavik. Von da aus kann man einfach und unkompliziert mit dem Bus nach Reykjavik fahren. Von Reykjavik fahren dann unterschiedliche Busse auch nach Landmannalaugar, die Startpunkte unterscheiden sich. Die meiste Busse nach Landmannalaugar starten vom Reykjavík City Hostel/Campsite oder dem BSÍ Bus Terminal.

Busse nach Landmannalaugar kann man für den Zeitraum Juni bis September gut auf folgenden Seiten buchen:

Nordic Adventure Travel: https://nat.is/bus-schedules-reykjavik-landmannalaugar/

Reykjavik Excusions: https://www.re.is/tour/landmannalaugar-iceland-on-your-own/

Laugavegur Planung & Karte

Zur Orientierung habe ich Komoot als Kartenapp genutzt und mir vorher das wichtigste Kartenmaterial heruntergeladen. Es gibt aber auch weitere Kartenanbieter. In jedem Fall kann ich schon sagen, dass Google Maps keinerlei Daten zu den Wanderwegen in Island bereitstellt.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.

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Laugavgur Etappen

Man kann den Laugavegur entweder von Landmannalaugar oder von Thorsmörk aus starten. Die Tour dauert in etwa 3 bis 4 Tage - je nachdem wie schnell und lange man läuft. Aufgrund der Sommerzeit ist die Uhrzeit hier nicht das Limit, weil es z.B. im Juni als wir da waren, nie dunkel war. Wir sind von Landmannalaugar aus gestartet, weil wir uns die Option mit dem Weiterwandern über den Fimmvörðuháls offenhalten wollten. Man kann aber auch andersherum laufen und sich am Ende mit dem Schwimmen in den warmen Quellen in Landmannalaugar belohnen.

Laugavegur in drei Tagen

  • Etappe 1: Landmannalaugar über Hraftinnusker nach Alftavatn
  • Etappe 2: Alftavatn über Hvangil nach Emstrur/Botnar
  • Etappe 3: Emstrur nach Thorsmörk

Laugavegur in vier Tagen

  • Etappe 1: Landmannalaugar nach Hraftinnusker
  • Etappe 2: Hraftinnusker nach Alftavatn
  • Etappe 2: Alftavatn über Hvangil nach Emstrur/Botnar
  • Etappe 3: Emstrur nach Thorsmörk

Ankommen in Landmannalaugar

Nachdem wir um 3 Uhr nachts gelandet sind haben wir uns etwas die Zeit totgeschlagen und darauf gewartet mit dem ersten Bus in Richtung Landmannalaugar zu kommen. Gegen Mittag waren wir nach einer etwas längeren Busfahrt durch Flüsse und lange Holperstraßen endlich in Landmannalaugar angekommen. Als erstes haben wir unsere Zelte aufgebaut und eine kleine Wandertour zum warm werden im strömenden Regen unternommen. Dabei konnten wir uns schon an die regelmäßig auftretenden Wasserdämpfe aus Gesteinsschichten gewöhnen. Danach haben wir uns noch eine Auszeit in der heißen Quellen von Landmannalaugar genommen, das kann ich nur jedem empfehlen.

Landmannalaugar über Hraftinnuser nach Alftavatn

Nach der ersten Nacht geht unsere Trekking Tour morgens los mit dem Ziel Hraftinnusker. Dabei ging es steil bergauf und neben dampfenden Gestein haben wir irgendwann die ersten Schneefelder entdecken können. Der Untergrund hat sich dabei regelmäßig verändert und bestand entweder aus Gestein, Erde oder Schnee. Nach circa 4 Stunden und einem sehr langen Schneefeld kurz vor Hraftinnusker haben wir dann unser erstes Ziel erreicht, aber weil es dort oben sehr windig war, es den ganzen Tag hell ist und wir wenig Lust auf zelten in starkem Wind hatten, haben wir uns nach einer kleinen Stärkung weiter auf den Weg zum nächsten Camp am See Alftavatn gemacht.

Von Hraftinnusker aus ging es über weitere Schnee- und Geröllfelder immer weiter bergab, bis wir irgendwann die fantastische Aussicht auf den Alftavatn und die Berge dahinter hatten. Diese spektakuläre Aussicht wird mir ewig in Erinnerung bleiben und auch wenn zelten außerhalb der Camps verboten ist, hätte ich gerne an dem einen oder anderen Fleck gerne unser Camp aufgeschlagen, denn neben einer sehr guten Aussicht gab es auch genug Frischwasser in der Nähe. Wir haben diese Aussicht dann für eine weitere lange Pause genutzt, weil das letzte Stück nicht mehr weit war. Jedoch haben wir hier eine Furt unterschätzt, bei der wir über eine Stunde verloren haben, um den Fluss sicher zu durchqueren. So waren wir dann erst gegen halb 10 am Abend im Camp Alftavatn und waren nach so einem langen ersten Tag alle am Ende und brauchten neben einer warmen Mahlzeit auch eine ordentliche Portion Schlaf.

Von Alftavatn über Hvanngil nach Emstrur/Botnar

Der Weg in Richtung Emstrur geht durch und über viele Flüsse und man sollte sein Furt-Equipment jederzeit bereithalten. Nachdem man zu Anfang noch durch grüne Landschaft wandert und nach circa zwei Stunden eine Pause in Hvanngil machen kann geht es danach zu der längsten Furt dieser Wanderung. Das Wasser ist dabei natürlich so eiskalt wie an jedem anderen Fluss in Island auch. Den richtigen Ort zum Furten erkennt man oft an den Fußspuren anderer Wanderer oder den Menschenansammlungen an den Furtstellen. Danach wandert man über viele Stunden durch eine Geröllwüste, was nach mehreren Stunden auch irgendwann etwas frustriert denn nach jeder Kuppe haben wir gehofft, dass wir endlich am Ziel sind aber meist hat sich hinter dem nächsten Hügel nur eine erneute Geröllwüste gezeigt, die durchquert werden wollte.

Von Emstrur/Botnar nach Thorsmörk

Der Weg von Emstrur nach Thorsmörk beginnt ähnlich steinig. Wie schon am Vortag war es aber in der Nähe der Flüsse zwischendurch etwas grün. Man überquert eine Brück, kleinere Bäche und findet sich dann in einer Umgebung wieder die etwas an einen Fjord in Norwegen erinnert, nur etwas kleiner. Von da aus wird die Umgebung immer grüner und schon bald erreicht man kleine Birkenwäldchen. Leider wartet auch hier noch eine etwas größere Furt, die aber nicht so tief war. Von da aus führen dann schon deutlich mehr genutzte Wanderwege nach Thorsmörk, wo wir uns im Restaurant mit warmen Essen für die Tour belohnt haben.

Verlängerung über den Fimmvörðuháls Pass

Als Verlängerung bietet sich von Thorsmörk eine Wanderung über den Fimmvörðuháls Trail an. Wenn man diese in einem Tag schaffen möchte, bietet es sich an schon bis zum Campingplatz Basar zu laufen und nicht in Thorsmörk zu übernachten. Andernfalls kann man aber auch in der Fimmvörðuháls Hütte übernachten. Es gibt aber nur begrenzt Plätze, die vorher gebucht werden müssen. Aufgrund von Schnee und sehr geringen Temperaturen kann man hier nicht so gut übernachten. Aber dort warten einige spektakuläre Aussichten und am Ende der Tour läuft man den Skogar entlang, der zum Schluss hin zum Skogafoss, einem der größten Wasserfälle Islands wird. Für mich war die Verlängerung ein weiteres Highlight und ich kann diese jedem empfehlen.

Beste Reisezeit für den Laugavegur

Der Laugavegur wird jedes Jahr je nach Wetterlage im Sommer freigegeben, meist ist das von Juni bis September. Wer jedoch früh im Juni oder spät im September kommt kann Pech haben und aufgrund von fehlenden Brücken oder zu viel Schnee könnte der Weg unpassierbar sein.

Wasserversorgung auf dem Laugavegur

Auf dem gesamten Laugavegur gibt es regelmäßig frische Wasserquellen und das Wasser ist völlig unbedenklich. Wir haben aber meist unsere Trinkblasen in den Camps aufgefüllt und konnten damit über den Tag immer gut hinkommen. Wer absolut sicher gehen möchte, kann aber auch einen Wasserfilter verwenden.

Was kostet der Laugavur?

Der Laugavegur an sich kostet nichts, aber jede Übernachtung kostet Geld. Eine Übernachtung in der Hütte kostet jeweils 56 € und wer sein Zelt aufschlägt zahlt pro Nacht 14 €.

Was für Ausrüstung brauche ich für den Laugavgur?

Die Ausrüstung die man benötigt unterscheidet sich eigentlich nicht großartig von unserer Kungsleden Packliste. Jedoch sollte man unbedingt noch Furtschuhe dabei haben, denn bei jeder Furt muss man über unzählige Steine laufen, auf denen man mit vollem Gepäck nicht ausrutschen möchte. Dabei sollten auch in jedem Fall Trekkingstöcke zu deiner Ausrüstung zählen, denn diese geben viel Halt beim Furten.

Zelten auf dem Laugavegur

Jede Hütte am Laugavegur verfügt auch über extra ausgewiesene Zeltplätze, die man bezahlen muss. Neben Waschkabinen gibt es eigentlich auch immer Warmwasserduschen, für die man wie üblich eine extra Marke kaufen muss.

Lange war Wildcampen in Island erlaubt und kein Problem. Doch durch den steigenden Anteil Touristen und vor allem Touristen, die ihren Müll in der Natur hinterlassen, wurde ein Verbot erlassen. Dieses Verbot wird sehr streng durchgesetzt und wie alles in Island ist auch eine Strafe sehr teuer. Auf dem Laugavegur kommt noch dazu, dass sich die Natur dort nur schwer von Schäden erholt.

Laugavegur: Fazit

Für mich war die Laugavegur Wanderung eines der absoluten Wanderhighlights. Die Landschaft ist einfach etwas völlig anderes, was man woanders so nicht sehen kann. Am meisten bleibt mir dabei der Ausblick auf den Alftavatn See in Erinnerung. Aber auch alle Menschen die man getroffen hat und jeder Hüttenwart waren super hilfsbereit und freundlich.



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