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Notfallausrüstung Stromausfall: Campingausrüstung gegen Brownout und Blackout

Ein länger andauernder Stromausfall im Zuhause bedeutet, es gibt kein Licht, und die Küche bleibt ebenso kalt, wie die Heizung. Möglicherweise kommt auch bald kein Wasser mehr aus der Leitung. Was für viele wie ein Horrorszenario klingt, ist beim Camping die Regel. Daher ist eine gute Campingausrüstung die ideale Notfallausrüstung beim Stromausfall.

Richtiges Verhalten beim Stromausfall

1. Beim Stromausfall Überblick verschaffen

Als Erstes so gut es geht versuchen, die Größenordnung des Stromausfalls festzustellen. Vielleicht hat nur ein Kurzschluss eine Sicherung herausgehauen. Möglicherweise ist aber auch die Nachbarschaft vom Stromausfall betroffen.

2. Stromausfall melden

Sobald mehrere Haushalte von einem Stromausfall betroffen sind, den Netzbetreiber kontaktieren und den Stromausfall melden. Dieser sorgt dann dafür, die Ursache herauszufinden und schnellstmöglich zu beheben.

3. Verletzungen und Schäden vermeiden

Um Unfälle im Dunkeln weitestgehend auszuschließen, alle möglichen Stolperfallen entfernen und die Wege freihalten. Außerdem die Stecker von empfindlichen Elektrogeräten ziehen, sowie den Backofen und andere aufheizende Geräte vorsorglich ausschalten. Das verhindert Defekte und Gefahren, wenn der Strom wieder fließt.

4. Auf gute Nachbarschaft!

Sind die Nachbarn ebenfalls betroffen, einfach nachfragen, ob alles in Ordnung ist. Gerne Hilfe anbieten und selbstverständlich bei Bedarf auch selbst um Hilfe fragen. Eine Taschenlampe auszuleihen oder die Nachbarn zum Grillen einzuladen kostet nicht die Welt. Sich während eines Stromausfalls gegenseitig auszuhelfen, ist dagegen unbezahlbar. Bei Schwierigkeiten, egal welchen, ist Zusammenhalt immer das Wichtigste.

5. Wenn der Strom wieder da ist

Sobald der Strom wieder da ist, die Sicherungen überprüfen. Der plötzlich einsetzende Strom könnte eine Sicherung heraushauen. Anschließend alle Räume und Geräte kontrollieren. Dabei sichergehen, dass der Backofen ausgeschaltet ist, eingesteckte Geräte auf Funktionsfähigkeit überprüfen sowie gegebenenfalls Wecker mit Netzstecker neu programmieren und deren Uhrzeit einstellen.

Was braucht man bei Stromausfall – Notfallausrüstung Stromausfall

Bei einem Brownout findet eine kontrollierte, regional begrenzte Stromabschaltung statt, um das Stromnetz zu stabilisieren. Das kann nötig sein, wenn nicht genug Strom produziert wird, um den aktuellen Bedarf zu decken. Bei dieser sogenannten „rollierenden Abschaltung“ ist der Strom nach wenigen Stunden wieder da, damit das für Lebensmittel in Kühlschrank oder Gefriertruhe kein Problem ist.

Ein Blackout ist dagegen ein unkontrollierter Stromausfall, der nicht nur Deutschland, sondern größere Teile des europäischen Stromnetzes betreffen könnte. Dieser gilt laut Bundesnetzagentur nicht als unmöglich, aber als äußerst unwahrscheinlich. Nach einem großflächigen Stromausfall könnten zwar mehrere Tage vergehen, bis der Strom wieder fließt. Mit einer guten Campingausrüstung lässt sich die Zeit aber ziemlich bequem überbrücken.

Stromversorgung mit Powerbank & Solarladegerät sichern

Powerbanks können Smartphones oft mehrfach laden. Je mehr Milliamperestunden (mAh), desto mehr Energie speichert ein externer Akku. Vor dem Kauf auf Gewicht und Größe, die Ladegeschwindigkeit sowie besondere Features, vor allem aber auf die Akkukapazität, sowie die Anschlüsse achten. Bei einer Mehrtageswanderung ist eine Kapazität von 20000 mAh empfehlenswert, die ebenso bei einem Stromausfall hilfreich ist.

Solar-Powerbanks können nicht nur Energie speichern, sondern durch ein integriertes Solarpaneel auch Strom erzeugen. Hierfür empfehlen sich Solar-Powerbanks mit mehreren Paneelen. Aber auch diese benötigen einige Sonnenstunden zum Laden. Das ist zwar besser als gar nichts, bei trüben Wetteraussichten im Winter, allerdings auch nur begrenzt hilfreich. Vor dem Kauf einer Solar-Powerbank auf jeden Fall einen genauen Blick auf Gewicht und Größe sowie Leistung, Kapazität, Anschlüsse und weitere Features werfen.

Mit einem Solar Ladegerät lässt sich bei sonnigem Wetter so ziemlich alles aufladen, was mit einem USB-Anschluss geladen werden kann. Dazu gehören Smartphones und Tablets, Bluetooth-Kopfhörer und Lautsprecher, aber auch Kameras sowie GPS Navigationsgeräte und natürlich Powerbanks. Vor dem Kauf aber unbedingt auf die Leistung achten.

Wasser & Lebensmittel für den Stromausfall bevorraten

Auch wenn der Herd in der Küche kalt bleibt, lassen sich mit Campingkochern und Camping-Grills warme Mahlzeiten zubereiten. Durch die Verwendung von Campingkochern in der Wohnung besteht aber Erstickungsgefahr! Deshalb diese nur auf Balkon, Terrasse oder draußen vor der Tür verwenden.

Warme Mahlzeiten, Kaffee oder Tee lassen sich mit unterschiedlichen Campingkochern zubereiten. Dazu gehören Gaskocher, Spirituskocher, Benzinkocher oder Mehrstoffkocher. Welcher Kocher sich am besten für die eigenen Bedürfnisse eignet, hängt grundsätzlich vom Einsatzbereich ab. Hierbei auf Größe, Gewicht und Leistung, aber auch auf den Verbrauch, die Zeit bis ein Liter Wasser den Siedepunkt erreicht sowie auf die Außentemperatur und Standfestigkeit achten.

Grillen macht gute Laune und ist beim Stromausfall zumindest ein kleiner Trost. Es gibt Gas-Grills, Modelle für Kohle oder strombetriebene Grills. Letztere sind während eines Stromausfalls allerdings nicht wirklich hilfreich. Neben Minigrills gibt es Koffergrills, Kugelgrills oder Tischgrills. Egal welche Art es wird, zu beachten sind Größe und Gewicht, Einsatzbereich, Leistung, Transportmöglichkeit, Ausstattung, für wie viele Personen sich der Camping-Grill eignet und aus welchem Material er besteht.

Wasser gewinnen und lagern mit Wasserfiltern und Flaschen

Die Pumpen der Wasserwerke funktionieren ohne Strom nicht, sodass aus den Wasserleitungen unter Umständen kein Wasser mehr fließt. Bis die Wasserausgabe an Notbrunnen eingerichtet ist, hilft eine gute Bevorratung dabei, diese Zeit zu überbrücken. Empfohlen wird, mit einem Bedarf von 2 Litern pro Tag und Person zu rechnen, und deshalb für 10 Tage 20 Liter zu lagern.

Sofern es Quellen oder geeignete Fließgewässer in der Nähe gibt, lässt sich die Wasserversorgung auch mit einem Wasserfilter sicherstellen. Vor dem Kauf stets auf Filterleistung, Filtermenge, Gewicht, Durchlaufrate und den Preis achten. Weil gefiltertes Wasser allerdings nicht lange haltbar ist, muss das Wasser für eine mögliche Lagerung noch anschließend entkeimt und haltbar gemacht werden. Das gelingt mit UV-Wasserfilter und Wasseraufbereitungstabletten. Hier geht es zum ausführlichen Wasserfilter Outdoor Test 2022: 5 Wasserfilter fürs Camping & Wandern. Von Sawyer gibt es unterschiedliche Filter. Die Größen unterscheiden sich hauptsächlich darin, was Gewicht und Durchflussrate betrifft. Hier geht es zum Sawyer Wasserfilter Test: Der Sawyer Micro Squeeze Praxistest.

Um kleinere Mengen frisch gefiltertes Wasser für den Tagesbedarf aufzubewahren oder zu transportieren, gibt es Edelstahl-Trinkflaschen sowie Trinkflaschen aus Glas. Edelstahl Trinkflaschen sind robust, unzerbrechlich und mit Isolierfunktion besonders praktisch, weil sie das Wasser warm, aber auch kalt halten können. Zwar sind sie etwas schwerer, dafür aber langlebig und gut recycelbar. Trinkflaschen aus Glas sind etwas schwerer und zerbrechlich, dafür aber nachhaltig, weil Glas recycelbares Material ist. Außerdem ist es frei von Schadstoffen wie BPA.

Mahlzeiten beim Stromausfall

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt einen Notvorrat von Lebensmitteln und Wasser für 10 Tage. Diese Bevorratung soll bei Naturkatastrophen und Notsituationen aller Art eine Grundversorgung sicherstellen, bis Hilfe eintrifft. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, Lebensmittel zu bevorraten, die sowieso regelmäßig auf den Teller kommen. Besonders einfach und schnell lässt sich aber Trekkingnahrung zubereiten. Diese besteht meist aus gefriergetrockneten Zutaten und es gibt eine große Auswahl fertiger Gerichte, darunter auch vegane und vegetarische. Mit Trekkingnahrung, etwas Wasser, einem Kochtopf, Campingkocher und Brennmaterial steht auch bei einem Stromausfall das Essen schnell auf dem Tisch.

Kommunikation mit Kurbelradio und Funkgerät

Festnetz und Internet fallen mit dem Stromausfall unmittelbar aus. Weil Mobilfunkmasten ebenfalls am Stromnetz hängen, und die Pufferbatterien nur wenige Stunden überbrücken, sind dann auch Telefonieren, SMS sowie das Versenden von Nachrichten über Apps nicht mehr möglich. Ohne Festnetz, Internet und Mobilfunk bleiben dann noch Hörfunk und Funkgeräte funktionsfähig.

Städte und Gemeinden werden Notfalltreffpunkte einrichten, damit sich Anwohner Informationen einholen können sowie Schutz und Erste Hilfe finden. Hauptwarnmittel beim Stromausfall bleibt aber der Hörfunk, der regional wichtige Informationen vermittelt. Zu bedenken ist, dass ein batteriebetriebenes Radio nur so lange wie die Reservebatterien hält. Alternativen sind das Autoradio oder ein Kurbelradio.

Rettungskräfte verfügen über ein Funksystem, das auch nach dem Stromausfall funktioniert. Das bleibt allerdings den Einsatzkräften vorbehalten. In Deutschland ist es zwar erlaubt, Amateurfunkgeräte zu besitzen und Amateurfunksendungen zu empfangen. Eine Amateurfunkstelle zu betreiben verlangt allerdings besondere Kenntnisse sowie eine bestandene Prüfung bei der Bundesnetzagentur und ein Amateurfunkzeugnis. Wer kein Amateurfunker ist, kann im Notfall auf Funkgeräte zurückgreifen, die alle bedienen dürfen. Die Reichweite von CB Funk, PMR und Freenet-Funkgeräten beträgt etwa zwischen 2 und 5 km. Im kleinen Radius lässt sich im Familienkreis oder der Nachbarschaft auch mit Walkie-Talkies in Verbindung bleiben.

Licht für den Stromausfall

Licht ist wichtig, um gefährliche Situationen und Verletzungen zu vermeiden. Um nicht vollständig im Dunkeln zu sitzen, wird häufig empfohlen Teelichter, Streichhölzer und Feuerzeuge zu bevorraten. Weil offene Flammen immer eine Brandgefahr mit sich bringen, Kerzen niemals unbeobachtet lassen und nur auf feuerfester Unterlage aufstellen. Deutlich sicherer und auch praktischer ist Licht durch Dynamo Taschenlampen, Stirnlampen und Outdoor Lampen. Je nach Modell sind diese batteriebetrieben, lassen sich via USB aufladen oder werden mit Gas betrieben. Viele besitzen unterschiedliche Modi, sind dimmbar und können zwischen warmweiß und kaltweiß wechseln. Mit Stirnlampen bleiben die Hände praktischerweise frei. Damit es keine unangenehmen Überraschungen gibt, vor dem Kauf auf Leuchtdauer sowie Leuchtstärke achten.

Das schenkt Wärme bei ausgefallener Heizung

Für mehr Wärme sorgen warme Kleidung und Decken, aber auch Zelt und Schlafsack. Das Zelt bei ausgefallener Heizung auf dem Bett aufzuschlagen und mit einem Schlafsack dort drin die Nacht zu verbringen, hält die Körperwärme gut zurück. Um es noch ein bisschen wärmer zu haben, einfach eine Wärmflasche mit in den Schlafsack nehmen. Ein Daunenschlafsack bietet ein sehr gutes Gewichts-Wärmeverhältnis, ist aber etwas anfälliger für Feuchtigkeit. Daneben gibt es noch Schlafsäcke aus Kunstfasern, Baumwolle oder Seide. Welches Material bevorzugt wird, ist abhängig von Vorhaben und Vorlieben. Als Schlafsackart gibt es den Mumienschlafsack, Deckenschlafsack oder Ei-Schlafsack. Vor dem Kauf eines Schlafsacks unbedingt auf die Komforttemperatur (Tcomf), Grenztemperatur (Tlim) und Extremtemperatur (Text) achten.

Haus-Apotheke & Hygiene beim Stromausfall

Die Haus-Apotheke sollte über ein Erste-Hilfe-Set hinausgehen, und mehr als nur die verordneten Medikamente enthalten. Hinein gehören unter anderem:

  • DIN-Verbandskasten
  • Schmerzmittel
  • Haut- und Wunddesinfektionsmittel
  • Fieberthermometer, Mittel gegen Erkältungskrankheiten sowie gegen Durchfall
  • Insektenstich- und Sonnenbrandsalbe
  • Splitterpinzette

Hygieneartikel in einem gesunden Maß zu bevorraten, ist nie verkehrt. Neben Seife und Toilettenpapier ist außerdem eine Campingtoilette sehr hilfreich, sollte die Toilettenspülung zu Hause ausfallen. Im Idealfall ist es eine Trockentrenntoilette, weil diese unangenehme Gerüche deutlich reduziert.

Im Vergleich zu Handtüchern aus Baumwolle eignen sich Mikrofaser Handtücher zum Wandern und Reisen besser. Zum einen sind sie klein und leicht. Sie sind aber auch antibakteriell, schnelltrocknend und nach dem Waschen schnell wieder benutzbar. Es gibt auch Campingwaschmaschinen, die ohne Strom- und Wasseranschluss auskommen. Waschbeutel oder Waschmaschinen mit Handkurbel verlangen dafür ein wenig Handarbeit.

Fazit: Was braucht man bei Stromausfall?

Eine Bevorratung von Lebensmitteln, Wasser und Hygieneartikeln für mindestens 10 Tage sichert bei einem länger anhaltenden Stromausfall die Grundversorgung. Weil ohne Strom die Kassensysteme in Geschäften ausfallen, ist zudem etwas Bargeld empfehlenswert. Mit einer guten Camping-Ausstattung obendrauf ist es kein Problem, einen mehrtägigen Stromausfall gut zu überstehen. Powerbanks liefern etwas Strom, Campingleuchten sorgen für Licht und ein Schlafsack schenkt nachts etwas Wärme. Mit einem Kurbelradio lässt sich auf dem Laufenden bleiben. Für kleinere Notfälle hält eine gut ausgestattete Haus-Apotheke alles Wichtige bereit. Wenn dann noch alle Betroffenen ein bisschen näher zusammenrücken, lässt sich auch ein Blackout überstehen.

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